Eindrucksvolle Jahreshauptversammlung ...

  10.12.2022
schafft Aufbruchstimmung! Der TSB Ravensburg im Jubiläumsjahr: stabiles Fundament, traditionsbewusst, innovativ, zukunftsorientiert

Eine Premiere in mehrfacher Hinsicht erlebten die Mitglieder des TSB Ravensburg, die sich zur Jahreshauptversammlung in der Sportgaststätte „Halbzeit“ eingefunden haben. Zum einen galt es, sich pandemiebedingt mit drei Vereinsjahren zu befassen,  zum andern konnte sich keiner der Anwesenden erinnern, je eine solche Menschenmenge mit so vielen jungen Mitgliedern bei einer Jahreshaupt­versammlung in der Sportgaststätte erlebt zu haben. Und die eigentliche Überraschung trat nach zweieinhalb Stunden bei den Neuwahlen in Erscheinung: Der Vorstand vergrößert sich von vier auf 10 Mitglieder!

Schwer, diesen Hype an einem Punkt festzumachen: Es ist wohl ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, wie z. B. die im Verein erfolgreich bewältigten Corona-Regelungen, ein
sehr intensives Jubiläumsjahr, das auch im Ehrenamt das Miteinander wieder hat bewusster werden lassen,  die neue innovative Freilufthalle, ebenso die in Aussicht gestellte, lang erkämpfte Tribüne im Stadion… Generell scheint die Gewissheit, einer wertvollen Einrichtung anzugehören, bei der es sich lohnt, „mitzumachen“, wieder gewachsen zu sein.

Gute zwei Stunden benötigte Dr. Thomas Prüß für seinen Rechenschaftsbericht, in dem er nach der Begrüßung der Ehrenmitglieder und Sponsoren, besonders auch von Stefan Goller-Martin, Amtsleiter für Bildung, Soziales und Sport und in Personalunion Vertreter der Ravensburger Stadtoberhäupter sowie der erfreulich hohen Zahl an Mitgliedern die Zeit seit der letzten Mitgliederversammlung im April 2019 Revue passieren ließ.

Thomas Prüß erinnerte u. a. an die erfolgreiche Ausrichtung des Gauturnfestes 2019 mit
460 Sportler*innen aus 29 Vereinen, neben den sportlichen Erfolgen der Abteilungen, wie der  Ehrung der Razorbacks nach ihrem Meisterschaftsgewinn, an die vielen Treffen und Veranstaltungen, für die der TSB entweder verantwortlich zeichnete oder bei denen die TSBler mitgeholfen haben, an die technische Ausstattung von Home-Office-Arbeitsplätzen, weiterhin über die Ablehnung der Einrichtung eines Sportkindergartens, über die ständige Weiterentwicklung der Homepage u. v. a.

So war es dem 1. Vorsitzenden wichtig, die regelmäßig wiederkehrenden Aktionen des TSB, wie die jeweils im November stattfindende Totenehrung, der Nikolausbesuch für die TSB-Jüngsten, die jährliche Jubilarehrung an Dreikönig sowie das Ehrungsfrühstück hervor zu heben. Nicht zu vergessen all die Unterstützung des Vereins bei laufenden städtischen Maßnahmen, wie z. B. dem Inklusionstag, dem Ravensburger Stadtlauf, der Ober­schwaben­schau und anderer Kampagnen, die mehrheitlich über Corona nicht stattfinden konnten.

In einer Vereinsratssitzung im Februar 2020 musste über die prekäre Hallensituation in Ravensburg, über ein Nutzungskonzept für die bisherige Tennisanlage des TSB, über die gesamte Entwicklung des Sportzentrums, über das zwei Jahre später anstehende Jubiläum, die unsichere Personalsituation in der Geschäftsstelle sowie über ein Freilufthallenkonzept mit der Stadt diskutiert werden, während der DAV auf dem Grünstreifen hinter dem TSB-Leichtathletikstadion die Planung eines Vereinszentrums vorstellte.

In einem Treffen der Vereine mit der Stadt zur Entwicklung des Sportzentrums hatte  Bürgermeister Blümcke angekündigt, dass im Sportzentrum der Bau einer Kalthalle realisiert werden solle. Diese diene während der Sanierung der Großsporthalle bei den Gymnasien als Interimslösung und stehe dem Schul- und Vereinssport auch nach der abgeschlossenen Sanierung zur Verfügung. Als Standort forciere er den Roten Platz aufgrund vorhandener Infrastruktur.

Währenddessen war der Spielbetrieb vor neue Aufgaben und Herausforderungen gestellt worden. Nachdem 2019 noch unter gewohnten Bedingungen Sport betrieben werden konnte, wurde dem durch Corona im März 2020 ein jähes Ende bereitet. Lange noch hatte man gehofft, die Runde ordnungsgemäß beenden zu können. Was dann aber folgte, war im Juni letztlich der Abbruch der Saison. Im Mai 2020 war Sport im Freien eingeschränkt wieder möglich, die 1. Mannschaft der Razorbacks nahm ihren Trainingsbetrieb wieder auf, doch schon bald kam es erneut zur Einstellung aller sportlichen Aktivitäten. Im Juli des Jahres galt es zunächst Hygienekonzepte für Sportler und Zuschauer zu erarbeiten und umzusetzen, um dann im Herbst wieder zu starten.  Im April 2021 dann folgte der sofortige Saisonabbruch für alle Spielklassen im Damen-, Herren- und Jugendbereich von der Verbandsliga bis zu den Kreisligen.

Zwischendurch öffnete die ebenfalls seit März geschlossene Sportgaststätte wieder.

Einen großen Anteil am Etat des TSB erfordern die Liegenschaften, die an irgendeiner Stelle immer Sanierungsmaßnahmen erfordern: So mussten u. a. im Gymnastikraum für rund 27.000 € die Fenster ausgewechselt werden. Derselbe Planungsauftrag für die Judohalle in Höhe von ca. 23.000 € wurde zurückgestellt. Maßgebende Vorstands- und Vereinsrats­sitzungen werden online durchgeführt.

Den Schwerpunkt der Aufgaben bildeten 2021 die Planungsmaßnahmen für die Erstellung der Freilufthalle und einer damit im Zusammenhang stehenden Platzsanierung unter Federführung von Karlheinz Beck und Peter Blank sowie der Vorbereitung des Jubiläums­jahres mit Bildung von entsprechenden Arbeitskreisen.

Die ersten Termine im Jubiläumsjahr müssen wegen Corona wieder nach hinten verschoben werden. So verschob sich der Termin für die Ausstellung von Februar auf April.

Am 11.02.2022 erteilte der WLSB die Baufreigabe für die Freilufthalle, wenige Tage später erfolgte ein Pressegespräch mit allen bis dahin bekannten Sponsoren und der Mc Arena, am 07. Juni ist Baubeginn, am 16. September bereits Richtfest der Freilufthalle. Gleichzeitig erfolgte die Sanierung der Tartanbahn, die jetzt im Oktober 22 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Dankbar verzeichnete der TSB die Zusage der Familie Leibinger, dass sich (nach dem Tod von Hugo Siessegger) in der weiteren Nutzung des Schwarzwäldles nichts ändern wird.

Die Stiftung des Württembergischen Landessportbundes hat die TSB-Judoabteilung mit
dem Anerkennungspreis 2021 in der Kategorie Kooperationsmodelle (hier: Schule - Verein) ausgezeichnet. Das Preisgeld umfasste 1.500 €, ein Drittel davon wanderten in die TSB-Jugendkasse . 

Das Jubiläumssommerfest im Juli hat die große TSB-Familie über ein Wochenende lang vereint und den Gästen schöne Einblicke in die Abteilungen und Sportarten gewährt. Es ist geplant, das Sommerfest in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

Corona geschuldet waren viele Veranstaltungen ausgefallen bzw. verschoben worden.  So konnte sowohl das verschobene Ehrungsfrühstück endlich am 24.09., ebenso die „Dreikönigsehrung“ mit Ehrenvorstand Peter Blank am 03. Oktober stattfinden. Die große Sportgala, federführend vom Sportkreis (für sein 75-jähriges Jubiläum) mit dem TSB in der Oberschwabenhalle durchgeführt, war die vorletzte große Aktion des Jubiläumsjahres. Letzte Jubiläums­maßnahme: Das Nikolausturnen in der Kuppelnauturnhalle.

In Folge der Arbeiten zur Erstellung der Jubiläumsschrift und zur Ausstellung ist ein neuer Arbeitskreis „Vereinsgeschichte“ mit Uli Fessler, Jörg Mayer und Wolfgang Regedzinski aktiv.  Bereits im neuen Sportangebotsheft 2023 des TSB hat Uli Fessler die Aufarbeitung zur Trennung von TB und TSV veröffentlichen lassen.

Auf drei, für die Vereinsfinanzen wesentliche Vorgänge ging Dr. Thomas Prüß in seinem Finanzbericht ein, ohne konkrete Zahlen nennen. Zum einen nannte er die Entwicklung rund um Corona. Dank der hervorragenden Arbeit von Ehrenamt und Hauptamt sowie der Treue der Mitglieder zum Verein gab es trotz Pandemie über die drei vergangenen Jahre gerechnet keinen wesentlichen Rückgang der Erlöse. Auch Werbepartner und Sponsoren haben den TSB weiterhin unterstützt. Der Ausfall verschiedener Einnahmen konnte durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden. Nicht zuletzt auch wegen dieser positiven Finanzlage hatte sich die Vorstandschaft entschieden, die vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellte „Soforthilfe Sport“ für den Breitensportbereich des TSB nicht in Anspruch zu nehmen. Allerdings machten und machen sich zunehmend fehlende Einnahmen durch einen geringeren Zugang an Mitglieder bemerkbar, wobei im Gegensatz dazu die Energiekosten immens in die Höhe schnellen. Dabei liegt das Problem nicht an mangelndem Interesse von Neuen, sondern vor allem an fehlender Infrastruktur, z. B. Übungsleiter*innen im Verein.

Um die dringend erforderlichen Übungsleiter*innen und Trainer*innen beim Verein halten zu können bzw. neue zu gewinnen sieht es der Vorstand als unumgänglich an, die Übungsleiterentschädigungen zu erhöhen. Eine Beitragserhöhung der Mitglieder werde so lange wie möglich nicht in Erwägung gezogen. An diesem Punkt möchte sich der Verein den Mitgliedern des TSB gegenüber solidarisch zeigen und dankt allen, die auch in der Zeit, in der keine oder nur eingeschränkte sportlichen Aktivitäten stattfinden konnten, dem Verein die Treue gehalten haben. Ebenso seinen Übungsleiter*innen, die in dieser schwierigen Zeit mit großem Engagement und Kreativität den sportlichen Bereich so gut es ging aufrechterhalten haben. Zudem bestehe auf diesem Gebiet eine Schieflage im Verhältnis der Abteilungsbei­träge zum Jahresbeitrag des Hauptvereins. Dies wurde in Finanzgesprächen mit den großen Abteilungen thematisiert, so der 1. Vorsitzende.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Sportzentrums erläuterte Thomas Prüss seine Visionen zur lang angestrebten und für eine Zukunft des Sportzentrums extrem wichtigen Tribüne mit weiteren Umkleide- und Aufbewahrungsräumen, zu deren ursprünglicher Planung der Biber dem TSB einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Aktuell wird eine Stahlkonstruktion, die der TSB  auf Kosten der Stadt für ein Jahr mieten wird, als Lösung in Augenschein genommen. Es ist noch offen, ob in den Folgejahren von der Stadt eine Miet- oder eine Kauflösung realisiert wird. Ziel des TSB ist auf jeden Fall, die Tribüne incl. Dachüberbau dauerhaft zu errichten.

Sehr erfreulich ist es, dass nach zweijähriger Vakanz offensichtlich auch die Stelle des Platzwartes wiederbesetzt werden soll, was auf Dauer ebenso unverzichtbar ist.
 
Für die Stadt Ravensburg überbrachte Stefan Goller-Martin die Glückwünsche und bedankte sich vor allem bei Dr. Thomas Prüß für die sehr erfolgreiche und gute Zusammenarbeit. Er stellte die Weiterführung von Baumaßnahmen beim Gymnasium Ravensburg und der Kuppelnauturnhalle in Aussicht und erwähnte noch anstehende statische Prüfungen des Sportzentrums, vor allem deshalb, weil dieses 2024 für vier Sporttage während des Landesturnfestes benötigt werde. Ab 2026 gebe es einen Rechtsanspruch für ganztägigen Schulbesuch von Kindern, was den Sportvereinen viele Möglichkeiten biete und man sich gemeinsam und rechtzeitig auf entsprechende Kooperationen vorbereiten sollte. Grundsätzlich bestehe große Bereitschaft bei der Stadt, in das Sportzentrum zu investieren.

Die Finanzberichte mit den Jahresabschlüssen 2019, 2020 und 2021 lagen auf den Tischen aus. Auf Themen daraus, wie steigende Energiekosten, Beitragserhöhungen, die Finanz­struktur des Hauptvereins und der Abteilungen, wie eine zeitgemäßen Satzung sowie eine neue Geschäftsordnung für den Vorstand, die Personalsituation in der Geschäfts­stelle,
das Finden neuer Übungsleiter*innen, die Optimierung der Trainingssituation, die Schaffung von Angeboten, um Interessierte auch als Mitglieder aufnehmen zu können u. v. mehr war der 1. Vorsitzende in seinem Bericht bereits eingegangen.

War das Jahresergebnis 2019 erkennbar gering, zeigten speziell die Erträge der Jahre 2020 und 2021 in doppelter Höhe, dass der TSB aktuell im Moment noch „gut da steht“, so der 1. Vorsitzende, wollte allerdings nicht verhehlen, dass ihm die nächsten Jahre Sorgen bereiten.

Die beiden Kassenprüfer Franz Ehrat und Dr. Uli Hörl bescheinigten dem TSB eine „top geführte Kasse mit null Beanstandungen“. Die von den beiden Kassenprüfern beantragte Entlastung erfolgte einstimmig.

In diesem Zusammenhang dankte der 1. Vorsitzende Rainer Mikolitsch mit seinem Steuerbüro, der 20 Jahre lang „zu zwei Drittel ehrenamtlich“ für den TSB mit allen Abteilungen die Buchhaltung durchgeführt und Jahresabschlüsse angefertigt hatte. Er betonte, dass das Finanzamt in all den Jahren keine einzige Beanstandung gehabt habe. 

Mit einem Blumenstrauß wurden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch Patricia Wendt sowie die Übungsleiterin Maria Raisch verabschiedet, die 47 Jahre lang Übungsleiter­­tätigkeiten, darunter 30 Jahre im Herzsport, ausgeübt hat.

Dr. Thomas Prüß und sein Vorstand wurden von der Versammlung einstimmig entlastet. „Eine schönere Bestätigung kann ein Vorstand nach drei schwierigen Jahren nicht bekommen“, freuten sich die Beteiligten.

Die Neuwahlen brachten dann die eigentliche Überraschung zu Tage, indem sich der bisherige Vorstand von vier auf 10 Mitgliedern erhöhte. Erste und zweite Vorsitzende bleiben Dr. Thomas Prüß und Klara Mikolitsch. Neuer Schatzmeister ist Narcin Aytun, Beisitzerin ist weiterhin Tanja Beck, neu: Karlheinz Beck, Uli Fessler, Christian Ließ,
Michael Müller, Manuel Schons und Alexander Seyfried.
Wieder gewählt wurden auch die beiden Kassenprüfer Dr. Uli Hörl und Franz Ehrat.

Auch nach Stunden noch aufmerksam verfolgten die Gäste die anschließenden Aus­führungen von Karlheinz Beck zur neuen Freilufthalle, seit langem eine Herzens­ange­legenheit von ihm, verstärkt nach Corona und den örtlichen Hallenproblemen. Diese, in Lichtgeschwindigkeit erstellte Halle mit dem Namen ihres Hauptsponsors, TWS-Arena,
hatte anfänglich die Stadt selbst bauen wollen, dies dann dem TSB überlassen, dafür
die Halle jedoch bezuschusst. Die Freilufthalle steht allen Interessierten, den Schulen, anderen Vereinen zur Verfügung, allerdings mit Vorbelegungsrecht des TSB.

Auch die konstruktive Beteiligung des WLSB für Halle und umliegender Platzsanierung
waren hilfreich. In kürzester Zeit konnten Karlheinz Beck und Peter Blank als Projektleiter ihren Traum verwirklichen, wofür sie viel Applaus erhielten. Mit dem Bau der Halle geht die Sanierung des gesamten Tartan­platzes einher. Aktuell wird der der Bereich um die Freilufthalle einschließlich Hockeybahn eingezäunt, Internet und Mobilfunk sollen über Glasfaser realisiert werden, um eine automatisierte Buchung einrichten zu können. Eine Photovoltaikanlage wird eine kleine Hilfe zur Energieversorgung sein und verschiedene Infrastrukturverbesserungen, wie einer Abdeckung für den Boden stehen noch an. Erste Priorität habe jetzt jedoch die Erstellung eines Belegungsplanes, so Karlheinz Beck, mehrere Interessenten haben sich angemeldet.